LEAN Management ("schlankes" Management) hat zum Ziel Verschwendungen zu erkennen und zu beseitigen. Die Anwendung beschränkt sich nicht nur auf Fertigungsprozesse, sondern auch auf Geschäftsprozesse (des QM-Systems). Verschwendungen kosten immer Geld. Eine Reduzierung oder Eliminierung von Verschwendungen sollte immer Aufgabe des Managements sein und sind somit automatisch Ziel jeder Firma / Organisation. Das LEAN Management wurde vor allem von Toyota geprägt und weiterentwickelt. Dies hat u. a. dazu geführt, dass Toyota ein eigene Systematik, das Toyota Produktionssystem, entwickelt und erfolgreich eingeführt hat. Auch das LEAN Management ist, wie der Begriff "Prozessoptimierung" ein Überbegriff für eine Anzahl von Methoden zur Prozessverbesserung und zur Verschwendungsvermeidung. LEAN Management ist deshalb mehr eine Geisteshaltung als eine Methode an sich.
Die 7 Verschwendungsarten im Einzelnen:
- Überproduktion
- Materialbestände
- Transporte und Laufwege
- umständliche Bearbeitung
- umständliche Bewegungen
- Wartezeiten
- Nacharbeiten
Die ISO/TS 16949: 2009 beschreibt in Ihrer Zieldefinition (Kapitel 0.5, Seite XIX):
"Ziel dieser Technischen Spezifikation ist die Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems (QM-System), das die ständige Verbesserung vorsieht, unter Betonung von Fehlervermeidung und von Verringerung von Streuung und Verschwendung in der Lieferkette."
Nicht nur, dass diese Schwerpunkte eigentlich Ziel jedes Qualitätsmanagementsystems sein sollten, sondern es wird deutlich, dass Qualitätsmanagementsystem und LEAN Management "Geschwister" sind und sich nicht behindern, sondern eher optimal ergänzen.
Ziel des LEAN Managements:
- Hohe Produktivität bei höchster Produktqualität und pünktlicher Lieferung
Prinzipien von LEAN Management:
Qualität muss im Prozess entstehen (oder Qualität kann nicht erprüft werden)! - Jidoka Prinzip
Belieferung mit Just in Time (JIT). Es wird nur die vom Kundenbedarf ausgehende Menge produziert! - Just in Time-Prinzip
Wesentliche Elemente der Prinzipien von LEAN Management:
- Produktionstop bei Abweichungen
- Standardisierte Prozesse (>> Qualitätsmanagement)
- Fehlervorbeugung und Fehlervermeidung (>> Risikomanagement/ FMEA)
- Fertigung nach Kundenbedarf
- Ausgewogene Produktion
- Pullsystem (pull = ziehen: Der Kunde "zieht" mit seinem Bedarf die Losgrößen und Bedarfe der Fertigung)
- Kontinuierlicher Materialfluss (>> Wertstromanalyse / Value Stream Mapping)
- Fertigung nach Taktvorgaben
- Vielseitig qualifiziertes / einsetzbares Personal
Basis für die Einhaltung der Prinzipien:
- Beseitigung jeglicher Verschwendung
- Ausdehnung und Weiterentwicklung des LEAN Management-Systems
- Einbeziehung der Lieferanten (>> Lieferantenmanagement)
- Kontinuierliche Verbesserung der Prozesse (>> KVP/KAIZEN)