Die Run@Rate Methode hat zum Ziel die Kapazität (Quantität) der Prozessschritte eines Produktes während eines frühen Stadiums im Produktentstehungsprozess gegenüber den Kundenvorgaben (Bedarfen) abzuprüfen. Speziell in der Serienfertigung (z.B. Automobilindustrie) möchte man frühzeitig ermitteln, ob die geplante Hochlaufkurve mit den entsprechenden Stückzahlen von relevanten Lieferanten geleistet werden können.

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Geschichtliche Entwicklung:

Die Run@Rate Methode wurde ursprünglich von den "Großen Drei" (den 3 großen Automobilherstellern im amerikanischen Raum; GM, Ford, Chrysler) gefordert und basierte auf den Anforderungen der QS-9000 Schriften (APQP). Da man in den VDA-Vorgaben bis zu diesem Zeitpunkt vergeblich nach einer ähnlichen Methode gesucht hat, hat sich die Run@Rate Methode etabliert und ist heute teilweise auch fester Bestandteil in der Lieferantenüberwachung.

 

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Abgrenzung der Methode:

Selbstverständlich kann man die Kapazität auch bei internen Prozessen abprüfen. Da die Run@Rate Methode dabei einen einzelnen Prozess oder die aufeinanderfolgende Prozessschritte eines Herstellprozesses eines einzelnen Bauteils beleuchtet, sollte sie deshalb nicht mit dem OEE-Faktor (Overal Equipment Effectiveness) bzw. der (Gesamt-) Anlagenverfügbarkeit verwechselt werden. Es existieren verschiedene Vorlagen der verschiedensten Kunden, die ja nach Vereinbarung, auch zu verwenden sind. Eine einheitliche standardisierte Vorgehensweise oder Vorlage sucht man deshalb vergeblich.

 

Anwendung der Methode:

Bei der Run@Rate Methode geht es um die Abprüfung, ob die installierten Maschinen, Anlagen und dem eingesetzten Fertigungs-Personal (mit den Anlagenführern, Montagemitarbeitern, usw.) unter Serienbedingungen die vom Kunden geforderte Stückzahl erbringen kann. Bei einem sogenannten Probelauf (Production Trial Run/PTR) wird dabei die tatsächlich hergestellte Stückzahl der geplanten Stückzahl = die vom Kunden beauftragten Bedarfe gegenübergestellt. Dies kann man sowohl mit der absoluten Stückzahl, einem Verhältnis von Anzahl Teile pro Stunde, Tag, Woche, Monat oder Jahr oder der Zyklus-/ Taktzeit darstellen.

 

Run@Rate-Auswertung (beispielhaft):

Beispielhaft sehen Sie hier ein Chart einer Auswertung der Taktzeiten im Verhältnis zur geplanten "Mindest"-Taktzeit verschiedener Arbeitsschritte (Operationen/OP's):

 

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Unsere Dienstleistung(en) zum Thema:

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